Debian 5.0 „Lenny“

Nach langer Zeit habe ich mein altes IBM Z60m Thinkpad reaktiviert, einfach nur um mal zu schauen ob es noch funktioniert. Und siehe da, es läuft noch, aber etwas anders habe ich auch gar nicht erwartet, schließlich verschleißen mobile Computer eher durch Benutzung als durch lange Lagerzeit. Natürlich meldete sich das dort installierte Windows XP und verlangte nach zahlreichen Sicherheitsupdates, welche ich natürlich durchführen ließ. Wie von Windows gewohnt, dauerten diese Updates eine Weile, doch dann war es geschafft. Voller Vorfreude wartete ich nach dem Neustart darauf, daß ich mit Windows endlich arbeiten konnte, doch irgendwie brauchte das Gerät eine halbe Ewigkeit (5 Minuten) bis man die erste Anwendung starten konnte. So langsam war das Gerät meines Erachtens früher nicht, so extrem viel habe ich auch nicht installiert. Auch nach einer Optimierung mit allen sinnvollen Mitteln die es für Windows XP gibt war das Gerät extrem langsam. Nun gut, ich muss dazu sagen, daß das Gerät mittlerweile 4  Jahre alt ist und somit nicht mehr den Stand der Technik widerspiegelt, ein Singelcore Pentium 745M wird sich im Vergleich zu einem AMD Phenom II 955 (mein Hauptrechner) immer langsamer anfühlen, egal welches Betriebssystem man benutzt. Auch Das Windows XP hat sich in den letzten Jahren durch zahlreiche Sicherheitsupdates und Servicepacks (besonders durch das Servicepack 3) verändert und braucht insgesamt mehr Ressourcen als das „Ur“ Windows XP welches am 25. Oktober 2001 offiziell erschien.

Da ich das Thinkpad im Alltag nicht mehr großartig nutze, habe ich mich kurzerhand dazu entschlossen Linux auf dem Notebook zu installieren, denn schließlich hat Linux den Ruf besonders sparsam mit den Ressourcen umzugehen und Geräte von IBM (jetzt Lenovo) haben den Ruf besonders gut mit Linux zusammenzuarbeiten.

Zuerst habe ich das aktuelle Ubuntu 10.10 ausprobiert. Es lies sich relativ einfach und schnell installieren und sah schick aus, allerdings wird per default zuviel „Mist“ mitinstalliert den man gar nicht braucht und das Gerät zu sehr belastet. So war das Thinkpad nach der geglückten Installation nur unwesentlich schneller als mit dem vorher installierten Windows XP. Sicher, ich hatte jetzt sämtliche installierten Softwarepakete durchforsten und nach Bedarf wieder deinstallieren können, aber diese Arbeit wollte ich mir sparen.

Doch da fiel mir eine Distribution ein, welche realtiv schlank und dennoch einfach zu bedienen ist: Debian!

Viele beliebte Distributionen bauen auf Debian als Basis auf, so auch Ubuntu, warum nicht einfach Debian installieren, welches in der aktuellen Version 5.0 (Lenny) vorliegt? Diese Version erschien offiziell am 14. Februar 2009 und ist somit über ein Jahr alt. Die in dieser Version enthaltenen Softwarepakete waren zwar schon damals nicht aktuell, dafür gelten diese Pakete als besonders stabil und ausgereift, genau das will ich ja haben, ein System was stabil und zuverlässig läuft. Falls es dennoch Softwareversionen gibt, welche dann doch zu alt sind, kann man immer noch auf Pakete von Drittanbietern zurückgreifen, wahlweise durch das Hinzufügen von neuen Paketquellen, oder durch die manuelle Installation von Software, Linux läßt dem versierten Anwender hier die freie Wahl.

Die Installation von Debian dauerte eine Weile, doch nach der Installation entsprach das Ergebnis meinen Erwartungen: Nicht zuviel Sofware die das System „zumüllt“und erstaunlich flott. Sogar Multimedia  stellt für das aktuelle Debian kein Problem mehr da, es ist wesentlich unproblematischer als seine Vorgänger. Da Adobe erkannt hat, daß es Sinn macht auch Linux vernünftig zu unterstützen, war es auch kein Problem Flash zu installieren. Ja, ich weiß, Flash ist böse und gehört nicht auf ein Linuxsystem, doch solange es auf breiter Front im Netz von vielen massiv genutzt wird, darf es auf meinem Notebook nicht fehlen.

Ich werde mich in den kommenden Tagen stärker mit dem Thema „Linux als Windowsersatz“ befassen, denn noch ist das Notebook noch nicht komplett eingerichtet, mal sehen welche nützlichen Tools ich für die Softwareentwicklung (z. Zt. Java) unter Linux noch finde.